
Soveria Mannelli ist die kalabrische Landstadt, die mehr als jede andere mit Garibaldi und der Expedition der Tausend verbunden ist.
Am 30. August 1860 ergaben sich fast zehntausend Bourbonen unter dem Kommando von General Ghio kampflos den Truppen Garibaldis unter Führung von General Stocco. Noch heute fragt man sich, warum General Ghio, obwohl er über eine Armee verfügte, die der der Aufständischen zahlenmäßig ebenbürtig oder sogar größer war, der Kapitulation zustimmte und als einzige Bedingung die sichere Heimkehr seiner Männer stellte.
Wenige Tage nach der Kapitulation von Soveria Mannelli schloss sich Giuseppe Ghio der piemontesischen Armee an und wurde von Garibaldi selbst zum Befehlshaber von Sant'Elmo, der Piazza von Neapel, ernannt.
Zum Gedenken an den Durchzug des Helden der zwei Welten wurde in Piazza dei Mille Garibaldis Obelisk errichtet, um an dieses historische Ereignis zu erinnern, während an der Fassade der Casa Sirianni, in der Garibaldi übernachtete, eine Gedenktafel angebracht wurde.
Soveria Mannelli ist ein Weiler, der durch seine charakteristischen Straßen und prächtigen architektonischen Gebäude bezaubert. Doch sein wahrer Charme zeigt sich in der atemberaubenden Landschaft dieses Ortes, eingebettet zwischen Tälern, Bergen und dichten Wäldern, am Fuße der Anhöhen des Reventino in der Hochebene der Sila Piccola.
Sein Gebiet wird überall von den silberfarbenen klaren Quellen liebkost, deren Wasserlauf zwischen den grünen Wäldern glitzert. Folgt man den durch Wasserwege gezeichneten Pfaden, so gelangt man zu der in den Fels gegrabenen Ortschaft Portapiana mit ihrem antiken Monument: eine alte Wassermühle, mit auf der rechten Seite dem Brunnen des Barons.
Im älteren Teil des Weilers, in der Ortschaft San Tommaso, kann man eine besondere lokale Architektur, herrliche Kirchen und historische Palazzi bewundern, wie zum Beispiel das Rathaus mit Werken zeitgenössischer Maler wie Rotella, Turchiaro und Puthod.
Über den Weiler ragt die Mutterkirche San Giovanni Battista empor, die auf den Ruinen eines alten Oratoriums erbaut wurde und einen Altar aus vielfarbigem Marmor aus der nahegelegenen Abtei Santa Maria di Corazzo aufweist, der 1910 zum Nationaldenkmal erklärt wurde.
Nennenswerte religiöse Gebäude sind die edle Kirche San Michele Arcangelo und die kleine Kirche Madonna degli Abbandonati, ein kleiner Schrein mit einem Gemälde auf Zink, das per Zufall zwischen hier wachsenden Brombeersträuchern gefunden wurde.
Auf der Piazza dei Mille steht das bereits erwähnte Garibaldi-Denkmal, ein viereckiger Obelisk aus weißem Marmor, der 1888 zur Erinnerung an die Entwaffnung der Armee der Bourbonen am 30. August 1860 errichtet wurde.
Geschichtsbilder auf den Stadtplätzen, Treffpunkte und privilegierte Schauplätze für Veranstaltungen und Kulturevents, die durch die Schönheit einer frischen und weiten Berglandschaft noch verstärkt werden.
Soveria Mannelli ist auch für die Herstellung typischer Wurstwaren und Käse, aber auch und vor allem für seine Beerenprodukte berühmt - dank einer Reihe von Unternehmen, die sich mit der Verarbeitung der Waldfrüchte beschäftigen.
Die auf den Ruinen des alten Oratoriums errichtete Kirche San Giovanni Battista ragt über den historischen Weiler Soveria Mannelli empor und ist dem Schutzpatron der Stadt gewidmet.
Die heutige Form und Architektur stammen von den zahlreichen Umbauten zu Beginn des 19. Jahrhunderts, der Glockenturm wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut.
Der basilikale Grundriss ist dreischiffig, die Fassade aus schlichtem Stein. Die Kirche birgt in ihrem Innern, zwischen Friesen und Verzierungen, die Holzbüste des Heiligen Johannes des Täufers aus neapolitanischer Schule.
Von unbestreitbarem Wert ist der Altar aus gemeißeltem polychromem Marmor, ein Schatz der nahegelegenen Abtei Santa Maria del Corazzo, der heute hier verwahrt wird. Das Werk wurde 1910 zum nationalen Denkmal erklärt.
Darüber hinaus kann man ein Weihwasserbecken aus weißem Marmor und die Reliquie ex ossibus des Gründers des Opus Dei, San Josemaría Escrivá de Balaguer, bewundern.