
Die Ruinen des mittelalterlichen Dorfes ragen über einem Felsvorsprung hervor, der das Meer und die gegenüberliegende Insel Cirella überblickt. In der Mitte der Insel ist der Turm erhalten geblieben, der zur Wache gegen die sarazenischen Überfälle diente.
Die „Ruinen“ sind die Überreste der antiken Stadt Cirella, die im frühen 19. Jahrhundert von der napoleonischen Flotte zerstört wurde. Ihrem Schicksal überlassen wurden ganze Säulengänge griechischer und römischer Tempel geplündert und unzählige Fresken durch die Wettereinflüsse für immer gelöscht. Eines der erhaltenen Fragmente zeigt „La Madonna degli Angeli“ (Madonna der Engel), das Ende des 16. Jahrhunderts von einem unbekannten Künstler geschaffen wurde. Ende der siebziger Jahre wurde es von der bröckelnden Mauer entfernt, vom Landesdenkmalamt in minutiöser Geduldsarbeit restauriert und kann jetzt in der Pfarrkirche bewundert werden.
Nicht weit von den Ruinen entfernt befinden sich das 1545 erbaute Kloster San Francesco und das moderne „Teatro dei Ruderi“ (Theater der Ruinen), in dem jeden Sommer bedeutende Theaterveranstaltungen, Musikkonzerte und verschiedene Shows stattfinden. Im August wird auch das „Cirella Antica Festival" im Theater veranstaltet, das fast den ganzen Sommer läuft.
Die Riviera dei Cedri ist bei Touristen sehr beliebt, weshalb die ungefähr zweitausend Sitzplätze des Theaters oft nicht ausreichen.
Vor der Küste von Cirella liegt die kleine Insel Cirella, ein Kalksteinfelsen, der ein echtes Umwelt- und Naturjuwel darstellt. Die Insel ist leicht vom davorliegenden Strand oder vom kleinen Hafen von Diamante zu erreichen. Die üppige mediterrane Vegetation der Insel leuchtet im Frühling in einem prachtvollen Blumenmeer.
Die tyrrhenische Küste Kalabriens wurde mehrere Jahrhunderte lang von Überfällen der Sarazenen heimgesucht, die Cirella mehr als einmal bedrohten, so dass die Vizekönige von Neapel im 16. Jahrhundert aus Angst vor diesen Überfällen den Bau von Wehrtürmen befahlen.
Auf der Anhöhe der Insel stehen die Ruinen des Wachturms. Hierbei handelt es sich um einen viereckigen Küstenturm mit einer Seitenlänge von etwa 10 Metern und 3-4 Meter dicken Mauern. Der Umkreis der Insel ist geprägt von Höhlen, Schluchten, kleinen Buchten und unter Wasser liegenden Klippen, die ein Paradies für alle Unterwasserforscher darstellen.
Über die Entstehung der Kirche Santa Maria dei Fiori, die ebenfalls aus sehr antiken Zeiten stammen muss, liegen keine konkreten Angaben vor. Im Inneren gibt es viel zu sehen, angefangen von den römischen Säulen, die sowohl innerhalb als auch außerhalb der Kirche stehen, bis hin zu den Grabdenkmälern des katalanisch-gonzagischen Herzogs und der Herzogin Novellis von Belvedere, den Weihwasserbecken aus einheimischem bearbeiteten Stein, dem Kaptiell im korinthischen Stil, dem Portal aus Tuffstein aus dem Jahr 1637, die Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die aus der Kirche San Nicola Magno von Cirella Vecchia und aus dem Paulanerkloster entfernt wurden, und der Holzstatue der Gottesmutter der Blumen, die wahrscheinlich vor dem 17. Jahrhundert geschnitzt und 1996 vollständig restauriert wurde.
Der 1753 erbaute Herzogspalast wurde kürzlich restauriert und in ein Hotel umgewandelt. Im Innenhof, in dem man über ein großes wundervolles Portal gelangt, kann man eine Steintreppe und die Überreste einer imposanten Säule im dorisch-ionischen Stil bewundern.
Kürzlich wurden an der Spitze von Cirella Ausgrabungsarbeiten durchgeführt, dank derer die Einfriedungsmauer einer alten römischen Villa ans Licht gekommen ist.
Ein typisches Produkt der lokalen Gastronomie ist der Chili-Pfeffer. Um die lokalen Ressourcen von Cirella hervorzuheben, findet jedes Jahr das Event „Peperoncino in Palcoscenico“ (Chili auf der Bühne) statt, fünf Abende mit erklärt scharfen Theateraufführungen. Am Ende jeder Aufführungen werden Verkostungen von Gerichten auf Basis von Chili angeboten. Diese Speisen werden von Weinen aus den „Gebieten um Cosenza“ begleitet, die von Sommeliers und Gastronomen präsentiert und serviert werden.
Adresse | Via P. Mancini, 10 |
87023 Cirella di Diamante (CS) | |
Telefonnummer | +39 0985 81398 |
Fax | +39 0985 81021 |
Webseite | http://www.comune-diamante.it/ |
Die kleine Insel Cirella ist ein regelrechter naturalistischer Schatz und befindet sich an der Küste zwischen Diamante und Cirella. Die Insel ist über den Strand oder über den kleinen Hafen von Diamante gut erreichbar. Letztere ist in eine intensive mediterrane Macchia eingehüllt und bewahrt auf der Spitze die Ruinen eines Sichtungsturmes, die von einem Euphorbiewäldchen umgeben sind, auf. Die Begrenzungslinie der Insel besitzt Grotten, Schluchten, kleine Buchten und Klippen, die aus dem Meer auftauchen und ein zauberhaftes Ambiente bilden. Der Meeresspiegel rund um die Insel bewahrt nach wie vor archäologische Funde aus der griechisch-römischen Zeit. Die orientalischen Meerestiefen sind reich an Neptungras und geschützten Exemplaren der edlen Steckmuschel, die wohl größte zweischalige Meeresfrucht des Mittelmeeres.
Die Ruinen des mittelalterlichen Dorfes zeichnen sich auf der Spitze eines Kaps ab. Die Gemeinde geht auf das Meer hinaus und besitzt eine nahegelegene Insel, die im Zentrum einen Sichtungsturm bewahrt, der in der Zeit der sarazenischen Streifzüge zur Überwachung genutzt wurde. Die Klippen, welche die kleine Insel umgeben, sind ein exzellenter Anhaltspunkt zum Tauchen und Schnorcheln. Cirella Vecchia ist sich selbst überlassen und wahrt dank der Ruinen des Schlosses, eines Klosters und einer Kirche, die Bruchstücke von Fresken aus dem 15. Jahrhundert besitzt, den Charme einer verlassenen Ortschaft.